Hanf - Teufelszeug und Tausendsassa

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Hanf - Teufelszeug und Tausendsassa

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Veröffentlicht von Gordina@brightbooks.de in Gesellschaft · 10 März 2024
Tags: #Hanf#nährstoffreich#feuerfest#vieleitig
Der Bundestag ist stärker gefüllt als sonst, wenn wichtige Themen besprochen werden. Ein CDU-Abgeordneter beschimpft das Vorhaben der Ampel, Hanf im eingeschränkten Umfang zu legalisieren, als "Unsinn". Der Gesundheitsminister kontert, dies sei kein Argument. Eine Abgeordnete der AfD zetert lauthals gegen die Regierungspläne an. In einer Diskussionssendung der ARD äußert der Ministerpräsident Bayerns, dass "Hanf" in "seinem Bayern" nichts zu suchen habe.

Selbst die nicht blühende Hanfpflanze auf der Fensterbank, dem Balkon oder im Garten wurde stets mit Cannabis in Verbindung gebracht und war regelmäßig, unter Gelächter und Unkenrufen, ein Fall für die Polizei, auch dann, wenn sie vielleicht nur harmlos aus Vogelfutter heraus gewachsen war.

Entsprechende Berichte unterschlugen somit die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten, die Hanf bietet. Historisch wurden aus Hanf beispielsweise Geldscheine und Tuche für Segelschiffe hergestellt. Das Wort Hanfseil ist Älteren unter uns immer noch ein Begriff. Aus Hanffasern kann umweltfreundlich Kleidung, Papier und Zellulose (z.B. Toilettenpapier und Küchenpapier) hergestellt werden. Es kann Plastikprodukte ersetzen. Es hilft Wälder zu schonen.

Hanf ist ein effektiver Dämmstoff im Bau, feuerfest, schimmel- und feuchtigkeitswidrig, vor dem Hintergrund, dass mit brennbaren Dämmstoffen gedämmte Häuser, wie z.B. Glaswolle, Schaumglas, Blähton, Mineralschaum oder Steinwolle, in der Vergangenheit bereits samt und sonders in Flammen aufgegangen sind.

Im medizinischen Bereich kann Hanf als CBD oder THC zur Linderung oder Bekämpfung verschiedener Krankheiten beitragen. Diese Produkte könnten nun kostengünstiger werden. Der Verzehr des THC-armen Nutzhanf und seiner Samen ist gesund. Die angenehm nussig schmeckenden Hanfsamen enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega-3 und Omega-6), die Vitamine A, B, C, D und E, alle essentiellen Aminosäuren und Antioxidantien.

Die Hanfblätter weisen sekundärere Pflanzenstoffe und Terpene auf. Allerdings sorgen Bitterstoffe dafür, dass Produkte wie Hanfmilch nicht so lecker schmecken. Das Hinzufügen von ein oder zwei Blättchen Nutzhanf zu einem Smoothie mit anderen Gemüsen/Früchten ist aber problemlos, da sich der Geschmack dann ausgleichen wird.

Landwirtschaftlich gilt Hanf als gute Vorfrucht, er unterdrückt Unkraut, und sein Wurzelsystem lockert die Böden auf. Zudem versorgt er eine Vielzahl von Bienenarten und Schmetterlingen mit Nahrung. Er könnte auch als Bio-Treibstoff eingesetzt werden.

Hanf (Cannabis sativa) ist zweihäusig, d.h. es gibt getrennte männliche und weibliche Pflanzen. THC konzentriert sich überwiegend in den blühenden Teilen der weiblichen Pflanzen, insbesondere entsprechender Sorten mit hohem THC-Gehalt. Aus den Blüten entstehen später die Samen. Um aber weibliche Blüten durch den Wind oder durch Insekten zu befruchten, bedarf es den gleichzeitigen Anbau männlicher Pflanzen. Ohne beide kann langfristig kein Cannabis geerntet werden, und man erhält auch kein Saatgut.

Die Blätter und männlichen Pflanzen weisen weniger THC auf, die Stängel und Samen praktisch keines. Sofern Sie einfach nur einen Hanfsamen einer THC-armen Sorte (Nutzhanf) in die Erde legen und den Sprössling bzw. einzelne Blätter der jungen Pflanze zeitnah essen, erhalten Sie kein Cannabis und haben mit THC nur wenig zu tun. Dafür können Sie von den Nährstoffen profitieren. Oder Sie können zwei weibliche und eine männliche Nutzhanfpflanze setzen und nicht nur die Blätter, sondern auch die Samen später essen. Da diese Pflanzen einem mit vier Metern im wahrsten Sinne des Wortes über den Kopf wachsen können, entscheide ich mich für den Kauf von Nutzhanfsamen und den blattweisen Verzehr der nicht blühenden Jungpflanzen.

Als Fazit zeigt sich Hanf vielseitig einsetzbar, einen sachgerechten Umgang vorausgesetzt, auch ohne den Wunsch, "high" zu sein. Die Entkriminalisierung des generellen Eigenanbaus von Hanf war somit wirklich überfällig! Nun muss dem Verbraucher nur noch Saatgut mit zuverlässigen THC-Angaben angeboten werden.


Vorteile des umweltfreundlichen Hanf gegenüber Baumwolle: weniger Dünger, Pestizide und Wasser als Baumwolle


Kolumbus wäre ohne Hanf gar nicht nach Amerika gekommen. Er nutzte es für seine Segel, Hanftaue und zur Abdichtung seiner Schiffe.



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